Südafrika - Land zwischen Angst und Hoffnung

Meer

Wolkenloser Himmel, artenreiche Tierwelt, faszinierende Landschaften, Sonnenschein und azurblaues Wasser - das assoziieren die meisten Menschen mit dem (Reise-)Land Südafrika.

Dennoch verbirgt sich viel mehr hinter diesem eindrucksvollen und abwechslungsreichen Land

Elefant

Ein kontrastreiches, von Gegensätzen geprägtes Landschaftsbild

Südafrika ist das südlichste Land des afrikanischen Kontinents mit ca. 1 221 037 Quadratkilometern; es ist damit etwa so groß wie Spanien und Frankreich zusammen.
Neben Wolkenkratzern und Shopping Malls in den Großstädten sieht man viele beschädigte, teilweise eingefallene Lehm-Hütten in abgelegenen Dörfern. Zudem ist die Zahl der arbeitslosen Bevölkerung und der Menschen, die nicht lesen und schreiben können, gerade in den ländlichen Gegenden extrem hoch (z.B. in Nkandla: 64% Analphabeten). Infrastrukturen existieren zwar auf dem Papier, sind aber noch wenig entwickelt: Straßen, Wasserversorgung und Elektrizität gibt es in vielen Wohngebieten noch nicht. Außerdem befinden sich Schul- und Ausbildungswesen in den meisten Gebieten erst im Aufbau, da Erziehung und Bildung der Bevölkerung (noch) keine Priorität haben.

Die Bevölkerung im Süden Afrikas

Die ca. 43 Millionen Einwohner bezeichnete der frühere anglikanische Erzbischof Desmond Tutu auch als die „Rainbow people of God“ – eine vielfältige Mischung von Menschen mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen, Abstammungen, Kulturen und Traditionen. Die reichen, ergiebigen Bodenschätze lockten auch Siedler aus anderen Teilen Afrikas, aus Asien, Amerika und Europa. In der Gegend um Durban leben z.B. viele Inder, deren Vorfahren bereits ihr Geld auf den Plantagen im südlichen Afrika verdient haben. Diese multikulturelle Bevölkerung hatte in den Jahren nach 1948 mit der Apartheid (in Afrikaans: Aussonderung) zu kämpfen. Es wurde eine Regierungspolitik betrieben, wonach die Hautfarbe des einzelnen Menschen darüber entscheidet, wo dieser mit seiner Familie leben und arbeiten darf. Als im Jahr 1994 die demokratischen Wahlen stattfanden, wurde Nelson Mandela zum Staatspräsidenten gewählt und die Demokratie hielt Einzug in Südafrika. Dennoch verbreitet sich der demokratische Grundgedanke nur sehr langsam und zögerlich.

Immunschwächekrankheit HIV/AIDS

Ein Land und Völker überschreitendes Problem stellt die rasche Ausbreitung der Immunschwächekrankheit AIDS dar. Epidemieartig verbreitet sich die „Seuche“, was jedoch von Seiten der Regierung nach wie vor mehr oder weniger verleugnet wird. In der Provinz Kwazulu Natal, im Osten Südafrikas, lässt sich momentan die größte Zahl an Aidskranken verzeichnen. Im Einzugsbereich von Nkandla leben 150 000 Einwohner, von denen allein mehr als 15 000 Kinder infiziert sind. Somit steigt auch die Zahl der Aidswaisen rapide an. Mittlerweile zählt man weit über 1 Million Waisenkinder. Durch die Gabe von Anti-Retro-Viral-Medikamenten könnten HIV-Infizierte nicht nur ihr Leben verlängern, sondern auch ihre Lebensqualität steigern. Leider können aber zur Zeit nur bis zu 18% der Patienten mit dieser medikamentösen Unterstützung erreicht werden.


Südafrika bietet jedem Besucher so vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten und eindrucksvolle sowie prägende Begegnungen, so dass es zu jeder Zeit eine Reise wert ist.